Die steigenden Kosten für die Gesundheitsversorgung in der Schweiz sind ein allgegenwärtiges Thema. Man darf allerdings nicht vergessen, dass unser Gesundheitswesen nicht nur teuer, sondern auch erstklassig ist. Zusätzlich können wir als weiteren positiven Punkt alle durch die direkte Demokratie das System mitdefinieren.
Eine solche Entscheidung in unserem Gesundheitswesen steht im November wieder an. Wir stimmen über die einheitliche Finanzierung von ambulanten (ohne Aufenthalt über Nacht) und stationären (mit Aufenthalt über Nacht) Leistungen in unserem Gesundheitswesen ab. Aktuell unterscheiden sich bei den beiden Leistungen der Kostenanteil durch die Krankenversicherung und den Kanton, wobei der Kanton nur bei stationären Leistungen mitfinanziert. Die Vorlage, über die wir abstimmen, zielt darauf ab, die Finanzierungsanteile zwischen Kanton und Krankenversicherung über alle Leistungen gleich zu gestalten.
Die Vorlage und die Konsequenzen daraus scheinen sehr komplex. Ganz einfach betrachtet stellt sich aber die Frage, warum die Kostenbeteiligung zwischen Leistungen unterschiedlich sein sollte? Solche Unterschiede lassen nur Interessenskonflikte und Fehlanreize für verschiedene Akteure entstehen. Durch die einheitliche Finanzierung werden von mehreren Akteuren die Leistungen gleichermassen betrachtet und die Interessen an Kosteneinsparungen werden vereinheitlicht. Dadurch werden Effizienzsteigerungen einfacher zu erreichen sein. Aus diesen und anderen Gründen empfehlen wir Grünliberalen ein Ja zur Vorlage.
Natürlich stehen wir mit der Kostensteigerung im Gesundheitswesen noch vor weiteren Herausforderungen, welche mit der Vorlage nicht gelöst werden können. Trotzdem ist es ein wichtiges Puzzleteil in der Weiterentwicklung unseres Gesundheitssystems. Daneben spielen auch wir alle eine entscheidende Rolle, in dem wir aktiv zu einem schonenden Umgang mit unseren Ressourcen beitragen und uns über die Funktionsweise und die Möglichkeiten in unserem Gesundheitswesen informieren. Unser eigenes Verhalten hat ebenfalls einen grossen Einfluss auf die Krankenkassenprämien: weniger oder gezielt ist manchmal mehr und meist günstiger.