Freitag, 17. Dezember 2021

«Persönlich» - mit Sandra Hügli-Jost

Sandra Hügli-Jost, 51, ist Kommunikationsberaterin und Partnerin in einer Agentur. Sie lebt mit ihrem Mann und zwei Söhnen in Scheuren.

Haben Sie schon immer in Scheuren gewohnt?
Nein, ich bin Stadtzürcherin. Wir sind vor 15 Jahren nach der Geburt der beiden Kinder hierhergezogen.

War das eine einfache Entscheidung für «eine aus der Stadt», aufs Land zu ziehen?
Anfangs war ich mir nicht sicher, ob ich hier glücklich werden könnte. Aber jetzt bin ich’s sehr.

Wie verbunden sind Sie mit dem Dorf?
Als die Kinder klein waren, war ich sehr engagiert. Die Jungs waren praktisch in jedem Sportverein, ich war im Elternrat. Heute bin ich noch Passivmitglied in dem ein oder anderen Verein, weil berufsbedingt meine Interessen woanders liegen. Geblieben sind aber enge Freund- und Nachbarschaften.

Wo liegen denn die Interessen heute?
Wir sind eine sehr politische Familie – auch in meiner Agentur betreuen wir hauptsächlich politische Mandate. Derzeit sind wir voll mit einem nationalen Abstimmungskampf beschäftigt. Mein Mann ist Präsident der GLP, in der ich auch Mitglied bin, er kandidiert aktuell für den Maurmer Gemeinderat.

Was wünschen Sie sich persönlich für die Politische Gemeinde Maur?
Vor allem mal eine Veränderung: Die Gemeinde sollte zukunftsgerichteter auf gesellschaftspolitische Themen und die Bedürfnisse der Einwohner eingehen. Mit einer nachhaltigen Gesamtplanung zum Beispiel könnte man mit wenigen Dingen viel Lebensqualität erreichen. Wie beurteilen Sie die Situation im Hinblick auf die Gemeinderatswahlen 2022? Die Tatsache, dass sich so viele Kandidaten haben aufstellen lassen, ist ein Gewinn für die Gemeinde. Es sind viele Optionen da, das wird sicher ein spannender Wahlkampf.

Gibt es etwas, das Sie richtig ärgert in Ihrem Umfeld?
Die Infrastruktur vor allem für den täglichen Bedarf in Forch und Scheuren ist schlecht. Andere Ortsteile haben es da besser. Es hat zwar einige gute kleine Läden hier, aber das meiste ist nicht zu Fuss zu erreichen. Da nimmt mich schon wunder, wie sich vor allem die ältere Generation arrangiert. Früher, als die Kinder noch klein waren, habe ich einen Treffpunkt vermisst.

Ist für Sie Maur folglich zu einer Schlafgemeinde geworden?
Ich bin beruflich viel unterwegs, arbeite in meinem Büro im Seefeld und zwei Tage die Woche in Bern. Ich pendle mit ÖV. Das grosse Glück, hier wohnen zu dürfen, schätze ich sehr; die Nähe zur Natur könnte nicht schöner sein, das geniesse ich auch in vollen Zügen.