Vor knapp einem Jahr hat der Bundesrat die Möglichkeit wieder geöffnet, doch noch an einer zivilfliegerischen Nutzung des Militär-flugplatzes in Dübendorf festzuhalten. Aktuell läuft die Frist, mögliche Konzepte dafür beim Bund einzureichen. Einzelne Schreiber und einzelne Parteien des rechten Spektrums fanden in Meinungsäusserungen auf dieser Seite in den letzten Wochen und Monaten sogar noch Gefallen an dieser rückwärtsgewandten Politik. Es bleibt mir bis dato unverständlich, wie sich jemand oder sogar eine Partei die alten Zeiten von täglichem Fluglärm für unsere Region zurück wünschen kann. Mit einer zivil-aviatischen Nutzung träfe für die Bevölkerung im Glattal und um den Greifensee der "worst case" ein: Es wird zur Privatfliegerei und damit zu massivem Flugver-kehr an allen Wochentagen kommen. Beispiele anderer Flugplätze zeigen, dass vor allem an schönen Wochenenden mit den meis-ten Flugbewegungen zu rechnen wäre – genau dann, wenn alle draussen Erholung und Ruhe suchen. Damit würde es sogar noch schlimmer als es zu Zeiten des Jetbetriebs in Dübendorf je war! Die Jets flogen nämlich abgesehen von einzelnen Ausnahmen aus-schliesslich zu Bürozeiten. Der Bundesrat hat in seiner Ausschreibung ja bereits die Betriebsbewilligung auf 25 Jahre und noch mehr Flugbewegungen ausgedehnt.
Doch damit nicht genug – wird die Kleinfliegerei nach Dübendorf ausgelagert, wird automatisch die Kapazität am Flughafen Kloten gesteigert, da dort die unbeliebten Privatflieger keine Kapazitäten mehr verbrauchen. Dies führt gleich noch einmal zu einer massiven Steigerung der Fluglärmbelastung.
Die grünliberalen/GEU sagen schon seit Jahren, in welche Richtung wir besser gehen sollten: eine konsequente Umnutzung des Areals des ehemaligen Militärflugplatzes Dübendorf ohne zivial aviatische Nutzung, dafür mit einer grossen grünen Erholungs- und Reserverfläche für zukünftige Generationen, modernem Wohnen mit kurzen Arbeitswegen in besten Minergiebauten und einem nationalen Innovationspark. Ein Innovationsparks mit tausenden nachhaltigen, wertschöpfendenund zukunftsorientierten Arbeitsplät-zen ist für unsere Region und unser Land viel mehr wert, als wenige Arbeitsplätze im Flugsektor und der Spass einiger weniger. Wir haben damit zudem die wunderbare Chance, auf mindestens 2/3 der Fläche des heutigen Militärflugplatzes Dübendorf eine grüne Lunge für die erholungssuchende Bevölkerung im immer dichter besiedelten Glattal zu ermöglichen. Dazu braucht es keine Piste mehr. Die Helikopter- und Rega-Basis können wir auch so erhalten. Ein Erhalt zu dem auch die gelp/GEU in der Vergangenheit im-mer stand, auch in Zukunft stehen wird und welcher in keinem Widerspruch zu den anderen geplanten Umnutzungen steht.
Bereits in den letzten Jahren wurde rund um den ehemaligen Militärflugplatz viel investiert, vor allem in dringend benötigten Wohn-raum. Viele Menschen sind hierhergezogen und haben unter anderem auch unsere Steuereinnahmen gestärkt. Dies alles in der An-nahme, der Fluglärm sei Geschichte und in der Region des Glattales finde eine dynamische Entwicklung statt. Genau auf diesem Weg müssen wir auch weitergehen: Die Dynamik weitertreiben, moderat und in kleinen Schritten von den bestehenden Gebäuden her benötigten Wohnraum und Innovation schaffen sowie den grossen Rest des Geländes als Grünraum langfristig erhalten.
Der Kanton Zürich und die Standortgemeinden haben auf verschiedenste Weise immer wieder kundgetan, dass sie eine nicht-aviatische Zukunft für den Militärflugplatz wünschen. Damit dies so bleibt, braucht es bei den Wahlen am 30. März eine weiterhin starke Vertretung der grünliberalen / GEU im Parlament und im Stadtrat. Die Grünliberalen / GEU werden sich hier zusammen mit den anderen Akteuren weiter mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln auf allen politischen Ebenen dafür einsetzen, dass der Bund zusammen mit Kanton und Gemeinden in den nächsten Jahren die Weichen Richtung Innovation, Cleantech, Wohnen und Erholung statt noch mehr Einschränkung unserer Lebensqualität stellt. Mit der Wahl der Liste 2 der grünliberalen/GEU sowie Martin Bäumle und Susanne Hänni im Stadtrat haben sie die Garantie, dass diese Positionen und vielversprechenden Zukunftschancen auch nach dem 30. März 2014 eine Mehrheit finden in Dübendorf.
Thomas Maier, National- und Gemeinderat, GEU/glp Dübendorf