Freitag, 19. November 2021

Elternrechte in der ganzen Schweiz stärken

Leserbrief von Stefanie Huber

Die Grünliberalen waren noch nie eine Partei, die nur nach den Titeln einer Initiative politisiert. Inhalte werden abgewogen und im Einzelfall auch mal abgelehnt, selbst wenn ein politischer Vorstoss grundsätzlich auf unserer Linie liegt. So geschehen bei der kantonalen Elternzeitinitiative, wo die Kantonsratsfraktion der glp eigene Prioritäten setzt: Arbeitgebende sollen nicht nur im Kanton Zürich höheren Abgaben zahlen müssen. Eltern, die im Nachbardorf ausserhalb der Kantonsgrenzen wohnen, sollen deswegen nicht abgestraft und von einer Elternzeit ausgeschlossen werden. Wir wollen eine nationale Lösung für die Elternzeit. Das Thema hat überkantonale Bedeutung, hier müssen wir schweizweit gegenüber dem Ausland aufholen. Im Kanton Zürich wollen wir das Geld in jene Projekte stecken, die in unserer Kompetenz liegen und die Vereinbarkeit über die ersten Wochen hinaus unterstützen. Dazu gehören die Krippenfinanzierung oder Steuerabzüge für die Kinderbetreuung.

Das kann man nun gut oder schade finden oder nicht ganz einfach nachvollziehbar. Das gehört zur Demokratie und zur Politik. Dass die glp nun in einem Massenversand von einer Partei in Schlammschlacht-Manier angegriffen wird, obwohl wir bei diesen Fragen oft kooperieren, zeugt vor allem von schlechtem Stil. Erstens hätte man das Geld für diesen Versand sinnvoller in die Abstimmungskampagne zum Energiegesetz fliessen lassen können, zweitens ist es eine Politik unter der Gürtellinie, die den Boden säht für Gehässigkeiten und eine konstruktive Lösungsfindung erschwert. 

 

Stefanie Huber, Gemeinde- und Kantonsrätin glp