Die Grünliberalen Dübendorf haben diese Vorlage sehr kontrovers diskutiert. Auf der einen Seite sehen wir, dass der Pistenausbau es vereinfachen würde, die Sicherheit zu gewährleisten und Verspätungen zu vermeiden. Nach einem Wechsel der Führungscrew könnte man auch bezüglich Vertrauen in die Flughafen Zürich AG (FZAG) in eine neue Runde gehen. Dass der Pistenausbau aber potenziell eine Kapazitätssteigerung ermöglichen würde, lässt sich nicht wegdiskutieren. Das Vertrauen, dass die Möglichkeiten der Kapazitätssteigerung später nicht auch genutzt werden dürften, fehlt uns derzeit. Einer Kapazitätssteigerung können wir aber keinesfalls zustimmen. Die FZAG ist gewinnorientiert und auf den Wirtschaftsstandort Zürich ausgerichtet. Es gibt keine verbindlichen Zusagen, dass die Grenzen der Lärmschutzregelungen nach einem ersten Verspätungsabbau nicht wieder erneut geritzt werden, um möglichst viele Flugbewegungen abwickeln zu können. Neben der Lärmthematik spielen Klimaüberlegungen beim Entscheid eine Rolle: Die Luftfahrtbranche setzt zwar auf Effizienzgewinne und bezüglich Treibhausgasemissionen weniger schädliche Treibstoffe («Sustainable Aviation Fuels»). Die FZAG ist für den eigenen Betrieb glaubhaft bestrebt, «Netto Null» entlang der kantonalen und nationalen Ziele zu erreichen. Eine Kapazitätssteigerung würde diese Bemühungen übers Ganze gesehen ausbremsen. Die Klimawirkung über die Kondensstreifen ist nochmal eine andere Thematik, die erst jetzt richtig diskutiert wird. Wir zögern, einer Massnahme zuzustimmen, die potentiell längerfristig auch zu zusätzlichen Flugbewegungen führen kann. Wir sind jedoch alle dabei gefordert, die Kapazitätserhöhungen zu vermeiden und zu weniger Lärm und tieferen CO2-Emissionen beizutragen, in dem wir so wenig wie möglich oder gar nicht fliegen.
Mittwoch, 31. Januar 2024
Keine Kapazitätssteigerung am Flughafen Zürich
Leserbrief zu den geplanten Pistenverlängerungen am Flughafen Zürich (Volksabstimmung vom 3. März 2024)