Manchmal spannt sich in der Politik der Bogen von ganz lokalen Themen direkt zu den grossen, nationalen Herausforderungen – so geschehen an unserer letzten Gemeinderatssitzung, und erst noch mit einem direkten Bezug zum Klimaschutz, über den wir im Juni 2023 national abstimmen.
Im Parlament stand ein Antrag des Stadtrates für den Bau von zwei stadteigenen Photovoltaik-Anlagen zur Debatte. Dieser fand, in Anbetracht der aktuellen Weltlage wenig überraschend, eine einstimmige Mehrheit. Dafür kämpfen wir als Grünliberale seit Jahrzehnten und sind entsprechend glücklich. Bemerkenswert war eine Feststellung der rechten Ratsseite, die diesen Anliegen bis anhin mehr als nur skeptisch gegenüberstand: Es mache doch keinen Sinn, weiter einen so wertvollen Werkstoff wie Erdöl einfach zu verbrennen, wenn wir diesen doch in fast allen täglich genutzten Produkten (Plastik, Computer, etc.) so dringend für unsere hoch technologisierte Gesellschaft benötigen. Ja, genau so ist es. Wir argumentieren schon seit 25 Jahren damit, dass wir statt Erdöl und Erdgas zu verbrennen, diese Rohstoffe viel sinnvoller als Werkstoffe nachhaltig und mit einem guten Recycling in geschlossenen Kreisläufen nutzen können. Mit den erneuerbaren Energien stehen uns ebenfalls bereits seit vielen Jahren alle Technologien hierzu zur Verfügung. Wir müssen sie nur endlich, flächendeckend nutzen!
So betrachtet, können wir quasi im gleichen Zug auch unser Klima retten, indem wir eben kein zusätzliches CO2 mehr in unsere Atmosphäre bringen.
Die entsprechenden Technologien (PV-Anlagen, Elektroautos, Wärmepumpen, u.v.m.) sind ausgereift und vor allem äusserst effizient mit hohen Wirkungsgraden. Wenn wir bis 2050 immer dann, wenn sowieso eine Erneuerung ansteht (beispielsweise bei der Neuanschaffung eines Autos, dem Neubau eines Kraftwerkes oder der Erneuerung einer Heizung), gleich die neuen Technologien einsetzen, gelingt der Umstieg sogar äusserst günstig. Natürlich sind teilweise die Investitionskosten noch etwas höher, dafür sinken die Betriebskosten, und nichts tun wird, wenn unser Klima kippt, definitiv viel teurer!
Nicht zuletzt, auch daran sollte die bürgerliche Partei Freude haben, bleibt der meiste Teil der Wertschöpfung bei uns in der Schweiz, statt dass wir jedes Jahr Milliarden von CHF für den Einkauf von Öl und Gas ins Ausland schicken.
Nutzen wir darum die riesige Chance und geben mit einem Ja am 18. Juni zum neuen Klimagesetz einen Schub vorwärts mit!
Thomas Maier, Gemeinderat geu / glp, Dübendorf