Mittwoch, 16. März 2022

Spital Uster - leider nur provisorisch auf der neuen Spitalliste

Die Grünliberalen nehmen die neue Spitalliste, die dem Spital Uster nur provisorisch die Leistungsaufträge für drei Jahre erteil, mit Besorgnis zur Kenntnis.

Mit Erstaunen und aus unserer Sicht unverständlich plant der Kanton Zürich zum jetzigen Zeitpunkt einen stationären Bettenabbau. So haben sich doch die Grenzen des Zürcher Spitalwesens während der Corona-Pandemie deutlich gezeigt. Zudem führt das Bevölkerungswachstum und der demografische Wandel zu einem Mehrbedarf an stationären Betten. Das geplante Wachstum der Region und damit steigender Patientenzahlen der beiden Spitäler Uster und Wetzikon lässt ein Bestehen beider Spitäler aus Sicht der Grünliberalen zu.

 

Die aus unserer Sicht zu einseitig wirtschaftliche Beurteilung der Situation ist störend. Jedoch stimmt uns die Aussage von unserer Delegierten, Corinne Stutz, zuversichtlich, dass die Rechnung im Jahr 2021 deutlich besser abschliesst als in den beiden Jahren 2019/2020, auf die sich die Beurteilung des Spitals Uster stützt.

 

Die Abstimmung vom 15. Mai 2022 über die Umwandlung des Spitals in eine gemeinnützige Aktiengesellschaft wird unter diesem Umstand noch wichtiger. Die Grünliberalen haben bereits an der letzten Mitgliederversammlung die JA-Parole gefasst. Durch die neue Rechtsform können Entscheide schneller getroffen und die Strategie besser an die Begebenheiten angepasst werden. Zudem erhält der Verwaltungsrat in Zukunft mehr fachliche Kompetenz. Dies ist nötig, damit das Spital Uster die anspruchsvollen Anforderungen meistern und Rahmenbedingungen einhalten kann.

 

Für die Grünliberalen ist es notwendig, die geplanten Bauvorhaben und die Strategie zu überdenken, dies auch in Hinblick auf das Wegfallen der Reha. Nun muss auf das Bestehende fokussiert werden. Einen zusätzlichen Bettenausbau anzustreben, macht erst Sinn, wenn die jetzige Situation geklärt ist. Auch können so unnötige Ausgaben verhindert werden.

 

Für die mehr als 1'200 Mitarbeitende kann die neue unsichere Situation sehr belastend sein. Dies notabene bei Mitarbeitenden, die erst eine zweijährige Pandemie gemeistert haben und in jeder Hinsicht stark gefordert waren. Ein Abgang von gut ausgebildetem Personal muss in der jetzigen Situation unbedingt verhindert werden.

 

Dem Personal, insbesondere dem Pflegepersonal, ist Sorge zu tragen, eine Forderung, die durch die Bevölkerung im letzten November mit Annahme der Pflegeinitiative, die von den Grünliberalen mitgetragen wurde, zum Ausdruck kam. Hier ist aus unserer Sicht die Spitalleitung in der Pflicht.

 

Für Uster wäre es ein grosser Verlust, wenn das Spital die Leistungsaufträge verlieren würde, denn damit würde die Stadt Uster den grössten Arbeitsgeber verlieren. Mitarbeitende, die momentan von einem kurzen Arbeitsweg profitieren, müssten längere Arbeitswege in Kauf nehmen, ein Umstand, der vor allem für die vielen Mütter, denn Mitarbeitende im Spital sind hauptsächlich Frauen, zu einem Problem werden könnte, wenn sie ihre Kinder noch früher in die Krippen bringen müssten.

 

Wir sind zuversichtlich, dass es das Spital schaffen wird, die Kurve zu kriegen und die Leistungsaufträge definitiv erhalten wird.